Durchblick im Blätterwald
Tipps rund um die Auswahl von Sägeblättern
Wie soll gesägt werden? Eher geradlinig oder kurvig?
Kurven-Sägeblätter haben in der Regel geschränkte Zähne, da damit beim Schnitt die Sägerichtung jederzeit leicht zu ändern ist. Egal ob geradlinig oder kurvig, Ziel ist ein gleichbleibender Schnittwinkel entlang der zu verarbeitenden Schnittkante. Ausschlaggebend dafür ist die Sägeblattbreite. Breitere Sägeblätter sind eher geeignet für eine hohe Winkeltreue, wohingegen sich mit schmalen Sägeblättern engere Radien leichter sägen lassen.
Materialdicke: abgestimmt auf Sägeblattlänge und Zahnteilung
Die Sägeblattlänge richtig sich nach der Dicke des Materials. Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein Sägeblatt, das im Idealfall 2,5 cm länger ist als die Materialdicke. Letzteres ist immer abhängig vom jeweiligen Hub der Stichsäge. Neben der Länge des Sägeblatts ist auch die Zahnteilung zu beachten. Sie beschreibt, wie groß der Abstand zwischen den Zähnen ist. Die Wahl der Zahnteilung wirkt sich auf die Schnittqualität und auf den Arbeitsfortschritt aus. So erzielt man bei einem größeren Abstand von beispielsweise 4 Millimetern einen schnelleren Arbeitsfortschritt. Währenddessen erhält man bei einer Zahnteilung von 2,5 oder 2,8 Millimeter üblicherweise einen feineren Schnitt – bei geringerem Arbeitsfortschritt.
Geometrie der Verzahnung
Werkstoff des Sägeblatts
HCS: hochwertiger Kohlenstoff-Werkzeugstahl - für den Einsatz in weicheren Materialien wie Holz, Holzfaserplatten und Kunststoffen.
BiM: Bimetall – hochtemperaturbeständiges, verschleißfestes HS-Bimetall – für den Einsatz in Hartholz, harten Kunststoffen und Metallen wie Stahl, Buntmetall und Aluminium.
HM: Hartmetall – hochtemperaturbeständige, verschleißfeste Sägeblätter – für den Einsatz in abrasive Materialien wie glasfaserverstärkte Kunststoffe, Harthölzer und Zementfaserplatten und Gipskarton.
Tipps vom Experten
„Neben der Auswahl des richtigen Sägeblatts für das zu verarbeitende Material, empfehlen wir auch auf die Einstellung an der Stichsäge zu achten“, empfiehlt Anwendungstechniker bei Festool und Schreinermeister Simon Illing. „So sind hohe Drehzahlen auf den Stufen 4 bis 6 optimal für die Bearbeitung von temperaturunempfindlichen, weichen Werkstoffen wie Holz. Niedrige Drehzahlstufen von 1 bis 3 dabei besser bei temperaturempfindlichen Kunststoffen wie Acrylglas oder PET. Genauso lässt sich durch eine niedrige Drehzahlstufe der Verschleiß der Stichsägeblätter sowie die Staubentwicklung bei Metallen und Baustoffen minimieren.“ Ratsam ist es auch, auf die Einstellung des Pendelhubs zu achten: Denn je höher der Pendelhub, desto schneller und müheloser arbeitet sich die Stichsäge durch das Material und führt Späne und Staub sehr gut ab. „Das kann man machen, wenn der Arbeitsfortschritt wichtig ist, aber nicht die Schnittqualität, denn dabei ist der Ausriss meist hoch. Letzteren kann man vermeiden, indem man den Pendelhub ausschaltet. Das sorgt für ausrissarme, exakte Schnitte bei niedrigerem Arbeitstempo und ist damit optimal für präzise EinpassArbeiten und Kurvenschnitte.
Einen Überblick zu den Stichsägeblättern für jede Anwendung gibt es hier zum Download.