Die Festool Akku-Pendelstichsäge CARVEX PS 420

Durchblick im Blätterwald

Tipps rund um die Auswahl von Sägeblättern

Egal ob man eine Stichsäge als Kabel- oder Akkuvariante im Einsatz hat: neben der richtigen Einstellung der Säge, kommt es auch auf die Auswahl des passenden Sägeblatts an. Je nachdem ob man eine hohe Schnittqualität oder einen schnellen Arbeitsfortschritt erzielen möchte, hat man hier die Qual der Wahl. Wir geben einen Überblick, damit man mit der Stichsäge stets beste Ergebnisse erreicht.
Sägeblätter sind für bestimmte Materialien geschaffen. So sind beispielsweise Sägeblätter für Metall nicht geeignet zum Sägen von Holz und umgekehrt. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, das Sägeblatt bei jeder neuen Anwendung zu wechseln – auch wenn es zunächst lästig erscheint. Langfristig gesehen, lohnt es sich allemal – nicht nur wegen des Arbeitsergebnisses, sondern auch wirtschaftlich gesehen. Bei der Auswahl des Festool Sägeblattes sollte man unbedingt auf die vier unterschiedlichen Farbcodierungen zu achten: Grün steht für Bauwerkstoffe wie gips- und zementgebundene Span- und Faserplatten oder weiche Dämmstoffe, Rot für Kunststoff Profile, Acrylglas (z. B. Plexiglas®) und weiche Kunststoffe, Blau eignet sich für die Bearbeitung von Aluminium, NE Metallen und Stahl während Gelb für Holzwerkstoffe bestens geeignet ist.
Die verschiedenen Festool Stichsägeblätter

Wie soll gesägt werden? Eher geradlinig oder kurvig?

Kurven-Sägeblätter haben in der Regel geschränkte Zähne, da damit beim Schnitt die Sägerichtung jederzeit leicht zu ändern ist. Egal ob geradlinig oder kurvig, Ziel ist ein gleichbleibender Schnittwinkel entlang der zu verarbeitenden Schnittkante. Ausschlaggebend dafür ist die Sägeblattbreite. Breitere Sägeblätter sind eher geeignet für eine hohe Winkeltreue, wohingegen sich mit schmalen Sägeblättern engere Radien leichter sägen lassen.

Geschränkte Zähne für einen schnellen Schnitt

Materialdicke: abgestimmt auf Sägeblattlänge und Zahnteilung

Die Sägeblattlänge richtig sich nach der Dicke des Materials. Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein Sägeblatt, das im Idealfall 2,5 cm länger ist als die Materialdicke. Letzteres ist immer abhängig vom jeweiligen Hub der Stichsäge. Neben der Länge des Sägeblatts ist auch die Zahnteilung zu beachten. Sie beschreibt, wie groß der Abstand zwischen den Zähnen ist. Die Wahl der Zahnteilung wirkt sich auf die Schnittqualität und auf den Arbeitsfortschritt aus. So erzielt man bei einem größeren Abstand von beispielsweise 4 Millimetern einen schnelleren Arbeitsfortschritt. Währenddessen erhält man bei einer Zahnteilung von 2,5 oder 2,8 Millimeter üblicherweise einen feineren Schnitt – bei geringerem Arbeitsfortschritt.

Materialdicke abgestimmt auf Sägeblattlänge und Zahnteilung

Geometrie der Verzahnung

Die Geometrie der Verzahnung ist abhängig vom zu verarbeitendem Material und gleichzeitig ausschlaggebend für die Schnittqualität. Das bedeutet, je nachdem wie die Zähne auf dem Stichsägeblatt angeordnet und geschliffen sind, verändert sich das Ergebnis. Ebenfalls bedeutend für das Schnittergebnis ist der sogenannte Freischnitt. Freischnitt bedeutet, dass der Schnitt breiter sein muss als das Sägeblatt. Somit wird verhindert, dass das Sägeblatt im Werkstoff festklemmt. Dieser Freischnitt kann beispielsweise geschränkt, gewellt oder freiwinkel-geschliffen sein. Bei einem geschränkten Sägeblatt treten die Zähne nach rechts und links über das Blatt und bewirkt so einen raueren Schnitt bei schnellerem Arbeitsfortschritt – mit höherer Kurvengängigkeit. Dies ist ratsam bei einem schnellen Schnitt in Hart- und Weichholz, Aluminium, Kunststoffen. Ist der Freischnitt gewellt, sind die Zähne gefräst, was ein feineres Arbeitsergebnis bewirkt. Dies ist insbesondere bei Schnitten in Buntmetallen, Aluminium und Edelstahl empfehlenswert. Soll die Schnittqualität präzise, fein und sauber sein, so eignet sich dafür ein freiwinkel-geschliffener Freischnitt. Das bedeutet, dass das Sägeblatt ein konisch geschliffenes Ende besitzt und sich damit für feine Schnitte in Holz und Kunststoff auszeichnet. Generell gilt, dass geschliffene Sägeblätter eine höhere Schnittqualität ermöglichen bei einem geringeren Arbeitsfortschritt.

Werkstoff des Sägeblatts

Empfehlenswert ist, dass der Werkstoff der Zähne entsprechend dem zu bearbeitenden Werkstoff ausgewählt wird. Dabei sollte der Werkstoff der Zähne härter sein als das zu bearbeitende Material. In der Regel gilt, dass harte Sägeblätter oft spröde und damit bruchgefährdeter sind, während elastische Sägeblätter meist schneller stumpf werden. Aus diesem Grund verwenden Hersteller oft elastische Grundkörper mit harten Zähnen aus Bimetall- oder Hartmetall. Solche Stichsägeblätter sind in der Regel teurer, halten allerdings deutlich länger.

 

HCS: hochwertiger Kohlenstoff-Werkzeugstahl - für den Einsatz in weicheren Materialien wie Holz, Holzfaserplatten und Kunststoffen.

BiM: Bimetall – hochtemperaturbeständiges, verschleißfestes HS-Bimetall – für den Einsatz in Hartholz, harten Kunststoffen und Metallen wie Stahl, Buntmetall und Aluminium.

HM: Hartmetall – hochtemperaturbeständige, verschleißfeste Sägeblätter – für den Einsatz in abrasive Materialien wie glasfaserverstärkte Kunststoffe, Harthölzer und Zementfaserplatten und Gipskarton.

Die Festool Pendelstichsäge Carvex PS 420
Die Festool Pendelstichsäge Carvex PS 420
Die Festool Pendelstichsäge Carvex PS 420

Tipps vom Experten

„Neben der Auswahl des richtigen Sägeblatts für das zu verarbeitende Material, empfehlen wir auch auf die Einstellung an der Stichsäge zu achten“, empfiehlt Anwendungstechniker bei Festool und Schreinermeister Simon Illing. „So sind hohe Drehzahlen auf den Stufen 4 bis 6 optimal für die Bearbeitung von temperaturunempfindlichen, weichen Werkstoffen wie  Holz. Niedrige Drehzahlstufen von 1 bis 3 dabei besser bei temperaturempfindlichen Kunststoffen wie Acrylglas oder PET. Genauso lässt sich durch eine niedrige Drehzahlstufe der Verschleiß der Stichsägeblätter sowie die Staubentwicklung bei Metallen und Baustoffen minimieren.“ Ratsam ist es auch, auf die Einstellung des Pendelhubs zu achten: Denn je höher der Pendelhub, desto schneller und müheloser arbeitet sich die Stichsäge durch das Material und führt Späne und Staub sehr gut ab. „Das kann man machen, wenn der Arbeitsfortschritt wichtig ist, aber nicht die Schnittqualität, denn dabei ist der Ausriss meist hoch. Letzteren kann man vermeiden, indem man den Pendelhub ausschaltet. Das sorgt für ausrissarme, exakte Schnitte bei niedrigerem Arbeitstempo und ist damit optimal für präzise Einpass­Arbeiten und Kurvenschnitte.

Einen Überblick zu den Stichsägeblättern für jede Anwendung gibt es hier zum Download.