Der Festool BHC 18 im Einsatz

Bohren - gewusst wie

Tipps zur Wahl des richtigen Geräts zum Bohren – Unterschiede in der Funktionsweise

 

Schrauben, bohren, schlagbohren und hammerbohren:  Die akkubetriebenen Bohrschrauber wie der neue Quadrive TDC 18/4, der neue Schlagbohrschrauber Quadrive TPC 18/4 und der Akku-Bohrhammer BHC 18 sind sehr vielseitig. Sie bieten Drehmoment, Drehzahl und zum Teil Schlagenergie wie kabelgebundene Elektrowerkzeuge, doch für die Qualität der Bohrung sind diese Kriterien nicht allein entscheidend. Wie funktionieren Schlagwerke? Welche Bohrfunktion ist in welchem Baustoff geeignet? Wie lässt sich der Baustoff bestimmen?

 

Jeder Handwerker kennt das: Auf der Baustelle muss es fix von der Hand gehen. Profis schätzen es, wenn sich Funktionen und Aufsätze schnell wechseln lassen. Aus diesem Grund hat Festool im Werkzeugfutter Centrotec Bohrfutter und Bithalter in einem vereint: Es ist 50 Prozent kompakter und 80 Prozent leichter als vergleichbare Bohrfutter. Es passt auf alle Akku-Bohrschrauber und Akku-Schlagbohrschrauber von Festool mit FastFix-Schnittstelle und ermöglicht so den blitzschnellen Wechsel.

 

Funktionsweise und Einsatz des Bohrhammers

Beim Bohrhammer BHC 18 entwickelt ein pneumatisches Schlagwerk eine leistungsstarke Schlagenergie, die in Axialrichtung wirkt. Die entstehende Drehbewegung dient dazu, den Bohrstaub nach hinten abzuführen. Ein Bohrhammer arbeitet mit niedriger Schlagzahl, dafür aber mit einer wesentlich höheren Schlagenergie als ein Schlagbohrschrauber. Dies ermöglicht schnelleres Arbeiten. Das Hammerbohren in Beton erfordert weniger Krafteinsatz als beim Schlagbohren. Georg von dem Bussche - Schreinermeister und Festool Trainer - empfiehlt für härtere Baustoffe wie beispielsweise Beton den Bohrhammer BHC 18.

 

Funktionsweise und Einsatz eines Schlagbohrschrauber

Auch beim Schlagbohrschrauber wirkt der Schlag in Axialrichtung. Hier wird allerdings die Funktion durch zwei Zahn- und Rastscheiben erzeugt, die aufeinandertreffen und aneinander „abrutschen“. Dieser Vorgang überträgt Schläge auf die Werkzeugfutter, das über den Bohrer auf das Material einwirkt. Beim Schlagbohren wird mit vielen kleinen Schlägen in Axialrichtung des Bohrers gewirkt. Durch die Rastscheiben entsteht eine höhere Schlagzahl als beim Bohrhammer, allerdings ist die Schlagenergie hier geringer. Um den Bohrfortschritt zu optimieren, kann der Anwender den Akku-Schlagbohrschrauber fest gegen die Bohrstelle drücken. Bei eher weichen Materialien/Plattenbaustoffen rät von dem Bussche allerdings ohne Schlag zur arbeiten – wie beispielsweise bei Faserzementplatten, Gipskarton und Gipsfaserplatten, Steine mit porigem Gefüge (Poren- oder Bimsbeton) und Mauerwerk aus Lochstein.

 

Tipps zur Definition der Baustoffe

Bei einem Rohbau sind die Baustoffe noch leicht zu erkennen. Sobald die Wand jedoch verputzt oder verkleidet ist, lässt sich der genaue Baustoff nicht mehr so einfach definieren. Eine Probebohrung mit kleinem Bohrdurchmesser schafft dabei Abhilfe. So lässt es sich leicht erkennen, was sich unter der Oberfläche verbirgt:

 

  Beton Sehr feiner, weißer bis grauer Bohrstaub
  Vollstein  Roter Bohrstaub
  Porenbeton Hellgrauer, grobkörniger Bohrstaub
  Lochstein Beim Bohren spürbare Hohlräume, hellroter Bohrstaub
  Gipskarton      Hohlraum hinter den Platten, feiner weißer Bohrstaub 
  Kalksandstein Feinkörniger, sandiger, weißer Bohrstaub

 

 

Reinigung des Bohrlochs

 

Was viele oft unterschätzen, ist die Bohrlochreinigung: Sie ist ein wichtiger Faktor bei der Montage von Befestigungselementen, da durch Bohrstaub im Bohrloch die Haltekräfte um mehr als 50 Prozent verringert werden können. Aus diesem Grund empfiehlt Trainer von dem Bussche das Bohrloch zur reinigen bevor weitere Befestigungselemente montiert werden. Beim Bohren wird durch die Drehbewegung des Bohrers Bohrmehl zwar nach hinten abgeführt, aber durch die Hinzunahme einer Bohrstaub-Düse lässt sich die Staubbelastung erheblich verringern. „Die Bohrstaub-Düse D 27-BSD ist sehr praktisch und sauber. Mit ihrem patentierten 2-Kammern-System sorgt sie für staubfreies Bohren mit Bohrern mit bis zu 12 mm Durchmesser an Boden, Wand und Decke. Damit lässt sich das Bohrloch sauber halten und Dübel bekommen eine bessere Griffigkeit,“ erklärt von dem Bussche.

 

Entscheidend ist auch die richtige Auswahl des Bohrers

Kraftaufwand und die Bohrqualität sind neben des Schlagwerkprinzips im Wesentlichen von der Auswahl des Bohrers abhängig. Für die Bearbeitung von Holz, Stahl und mineralischen Baustoffen bietet Festool Bohrer und Bohrer-Sets an. Für Baustoffe wie Kunststoff und vor allem Verbundwerkstoffe empfiehlt Festool spezielle Bohrer. Für Hartholz, Spanplatten, Sperrholz oder MDF-Platten sind Holzspiralbohrer ideal. Beim Bohren in Holz gilt die Faustformel: Je härter das Holz und je größer der Bohrdurchmesser, desto kleiner ist die Drehzahl – und umgekehrt. Kunststoffe lassen sich mit Holzbohrern bearbeiten, besser sind allerdings Stahlbohrer. Bei Kunststoffen ist besonders langsam und vorsichtig zu bohren, um ein Überhitzen zu vermeiden. Deshalb ist ratsam, den Bohrer immer wieder herauszuziehen und die Späne zu entfernen.

 

Sicher arbeiten mit KickbackStop, Gehörschutz und Schutzbrille

Und wenn es beim Bohren doch mal gefährlich werden sollte: Beim Akku-Schlagbohrschrauber TPC und beim Akku-Bohrschrauber TDC minimiert der elektronische KickbackStop das Risiko bei plötzlichem Verhaken des Bohrers im Material und minimiert dadurch Verdrehen des Handgelenks. Zudem ist beim Bohren immer ein Gehörschutz und eine Schutzbrille zu tragen.

 

Animationen veranschaulichen die unterschiedlichen Funktionen

Festool bietet zu den unterschiedlichen Funktionen Animationen

 

In Teil 2 gibt es Informationen zum Akku-Schlagschrauber TID 18 und Schrauben allgemein. 

Bildnachweis: Festool GmbH