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Äste ausflicken und Holz-Löcher ausbessern mit der Oberfräse

Holz Löcher ausbessern
Astlöcher ausbessern oder verschiedene Löcher in Holzbrettern flicken ist eine wichtige Aufgabe, um Werkstücke oder Möbel herzustellen. Dieses Anwendungsbeispiel beschreibt, wie Sie in wenigen Schritten Holz-Löcher ausbessern können, indem Sie aus einem Brett mit ähnlicher Optik einen passenden Flicken für das Loch herstellen. Dadurch ist es auch möglich, unterschiedlich geformte Holzlöcher zu verschließen und einen fast unsichtbaren Übergang zu schaffen.

    Beschreibung

    Mit einer Oberfräse, einem Nutfräser und zwei Kopierringgrößen, lassen sich vielfältige Einlege- oder Ausflickarbeiten erledigen, wie das Ausbessern verschiedener Löcher in Holz. Das Prinzip beruht auf den unterschiedlich großen Kopierringen, wobei der große Ring zum Fräsen der Aussparung und der kleine Ring zum Fräsen des Einlegestücks benutzt wird. Das bedeutet, dass die beiden Kopierringe auf einen bestimmten Nutfräserdurchmesser abgestimmt sein müssen, damit Aussparung und Einlegestück exakt ineinander passen. Diese Technik ist besonders nützlich, wenn es darum geht, große Astlöcher zu verschließen bzw. Flügeläste mit dem gleichen Holz zu flicken. Dabei kann die Form und Größe des Flickens aus Holz völlig frei gewählt werden. Aber auch für viele Arten von Einlegearbeiten liefert diese Technik, schnelle und vor allen Dingen absolut präzise Ergebnisse.

    Folgendes Material wird benötigt:

    Muster bzw. Schablone zum Abfahren mittels Kopierhülse

    Maschinen/Zubehör

    In diesem Anwendungsbeispiel werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Alternative Maschinen

    Alternativ werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Vorbereiten/Einstellen

    • Treffen Sie folgende Vorbereitungen, damit Sie große Löcher in Holz ausbessern können:

      Zuerst fertigen Sie sich aus 9-10 mm dickem Sperrholz oder Multiplex eine Schablone, die später von den Kopierringen abgefahren wird.

      Besonders hilfreich ist eine Schablone, die mehrere großformatige Löcher besitzt, welche mit Hilfe einer Lochsäge für die Bohrmaschine in Holz gebohrt werden. Je nach Größe des Astlochs kann man dann eine entsprechend große Bohrung wählen, um das Astloch zu flicken.

      Danach wird der 40 mm große Kopierring mittels Zentrierdorn unterhalb der Oberfräse mit zwei Schrauben befestigt.

      Anschließend wird der Nutfräser mit einem Durchmesser von 8 mm eingespannt.

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      Schablone anfertigen

    Vorgehensweise

    • Legen Sie die Schablone auf das Werkstück und richten Sie die Löcher zum Ausbessern genau mittig zum Ast aus. Spannen Sie es danach mit zwei Schraubzwingen fest auf das Werkstück und die Werkbank. Achten Sie darauf, dass die Oberfräse beim Ausbessern nicht gegen die Schraubzwingen stößt.

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      Löcher mittig zum Ast ausbessern
    • Schließen Sie das Gerät an ein Absauggerät an und tauchen Sie die Maschine nach unten, bis der Fräser die Werkstückoberfläche berührt. Stellen Sie nun die Frästiefe mittels Revolveranschlag und Skala auf ca. 6-8 mm ein. Bewegen Sie die Fräse wieder nach oben in die Ausgangsstellung. Schalten Sie sie jetzt erst ein und tauchen Sie dann den Fräser in das Werkstück ein. Fräsen Sie im Uhrzeigersinn eine kreisrunde Aussparung aus dem Werkstück heraus. Dabei wird die Fräse mittels Kopierring genau in der Schablonenöffnung geführt.

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      Absauggerät anschließen
    • Suchen Sie ein Brett, dass in Farbe und Maserverlauf in etwa zu der Stelle passt, die Sie gerade herausgefräst haben. Markieren Sie sich mit Bleistift die passende Stelle auf dem Brett und spannen Sie sich die Schablone mit der gleichen Bohrung genau dort mit Schraubzwingen fest.

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      Passendes Brett aussuchen
    • Tauschen Sie anschließend den großen 40 er Kopierring gegen den Ring mit einem Durchmesser von 24 mm aus. Benutzen Sie zum exakten Zentrieren des Kopierrings unbedingt wieder den Zentrierdorn. Danach spannen Sie den 8 mm Nutfräser wieder in die Oberfräse ein. Stellen Sie die Frästiefe am Revolveranschlag auf ca. 12–15 mm ein. Legen Sie die Fräse auf die Schablone und fahren Sie den Kopierring gegen die Bohrung. Schalten Sie nun die Fräse ein und tauchen Sie den Fräser ins Werkstück. Bewegen Sie die Oberfräse im Uhrzeigersinn – mit leichtem Druck gegen die Schablone – bis ein kreisrundes Einlegeklötzchen gefräst ist. Fahren Sie mit der Oberfräse unbedingt im Uhrzeigersinn, damit sie gegen die Schablone und nicht von ihr weg gedrückt wird.

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      Kopierring austauschen
    • Das Einlegeklötzchen sollte nicht komplett aus dem Brett herausgefräst werden, damit es sich nicht in den Fräser bewegt und unbrauchbar wird. Deshalb wird der Rest mit einer Stichsäge grob ausgeschnitten.

       

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      Rest mit einer Stichsäge grob ausschneiden
    • Dieses Klötzchen wird dann mit Weißleim in die Aussparung eingeleimt und mit einer Zwinge ca. 60 Minuten festgespannt.

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      Klötzchen mit Weißleim eingeleimt
    • Danach wird der Überstand vorsichtig mit einem Stechbeitel oder Handhobel abgenommen.

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      Überstand mit einem Stechbeitel abnehmen
    • Die Feinarbeit beim Ausbessern überlässt man am Besten dem Exzenterschleifer. Er gibt der Reparatur der Löcher den letzten Schliff und sorgt für einen möglichst gleichmäßigen Übergang im Holz.

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      Ausbesserung mit dem Exzenterschleifer
    • Wenn bestimmte Formen in die Holzfläche eingelegt werden müssen, oder unregelmäßige Holz-Löcher vorhanden sind, ist auch das mit dieser Technik möglich. Einfach die Form auf eine Schablone übertragen und mit Loch- und Stichsäge ausschneiden. Danach alle Unebenheiten mit einer Holzfeile beseitigen, da sich sonst, beim Abfahren der Schablone durch den Kopierring, auch diese Unebenheiten auf das Werkstück übertragen. Mit dem kleineren Ring, aber dem gleichen Fräser, wird dann das Einlegestück herausgefräst. Dabei können unterschiedliche Holzarten und Farben reizvolle Kontraste bilden.

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      Unregelmäßige Holz-Löcher ausbessern
    1. Unsere Anwendungsbeispiele und Arbeitsergebnisse sind die Dokumentation der von uns durchgeführten Arbeitsschritte. Sie sind individuelle Beispiele und keine Gewähr oder Zusicherung dafür, dass der Anwender dieselben Resultate erreicht. Die Resultate hängen von der Erfahrung und dem Geschick des Anwenders sowie den verwendeten Materialien ab Anwendungsbeispiele ersetzen nicht die Festool Bedienungsanleitung und/oder Sicherheitshinweise. Die Haftung für Sach- und Rechtsmängelfreiheit der Informationen, Anleitungen, Anwendungen, insbesondere für deren Fehlerfreiheit, Richtigkeit, Freiheit von Schutz- und Urheberrechten Dritter, Vollständigkeit und/oder Verwendbarkeit ist ausgeschlossen. Schadenersatzansprüche des Anwenders, gleich aus welchem Rechtsgrund, sind ausgeschlossen. Diese Haftungsausschlüsse gelten nicht bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit oder in Fällen gesetzlich zwingender Haftung.

      Eine Haftung für Mangelfolgeschäden übernehmen wir nicht.