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Lochreihen bohren mit der Lochreihenführungsplatte für die Oberfräse

Lochreihen bohren
Damit sich Schranktüren optimal öffnen und schließen lassen, bedarf es perfekt sitzender Beschläge. In diesem Anwendungsbeispiel erfahren Sie, wie Sie schnell, sicher und exakt Lochreihen und Topfbänder bohren, um eine reibungslose Funktionalität der Beschläge herzustellen.

    Beschreibung

    Die Beschlagindustrie setzt Standards für ihre Beschläge. Diese werden mit einem 5 mm oder 3 mm Dübelbohrer in einem 32 mm-Raster und 37 mm von der Vorderkante des Werkstückes gebohrt.

    Somit können alle handelsüblichen Beschläge wie zum Beispiel:
    • Topfbänder
    • Fachbodenträger
    • Rückwandhalter
    • Korpusverbinder
    • Rollenauszüge
    installiert werden. Mit dem Festool-Lochreihenbohrsystem können Sie die erforderlichen Lochreihen schnell, exakt und einfach mit einer Oberfräse bohren!

    Maschinen/Zubehör

    In diesem Anwendungsbeispiel werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Alternative Maschinen

    Alternativ werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Vorbereiten/Einstellen

    • Achtung:
      Das Festool-System zum Bohren von Lochreihen ist so konstruiert, dass neben der Lochreihenschiene gebohrt wird. In den Bohrungen der Schiene rastet nur der Indexbolzen der Führungsplatte ein.

      Führungsplatte einstellen:

      Die Führungsplatte muss zuerst spielfrei auf die Lochreihenschiene eingestellt werden.
      Dazu legen Sie die Platte auf die Lochreihenschiene und rasten den Indexbolzen in einer der Bohrungen ein. Mit den beiden Einstellschrauben das Spiel soweit reduzieren, dass sich die Platte leichtgängig und möglichst spielfrei auf der Lochreihenschiene bewegen lässt, wenn der Rastbolzen entriegelt wird.

      +
      Lochreihenschiene
    • Oberfräse auf die Führungsplatte montieren:

      • Diese Aktion ist sowohl für die OF 1010 wie auch die OF 1400 erforderlich!
      • Den mitgelieferten Zentrierdorn in die Spannzange der Oberfräse montieren.
      • Die Oberfräse jetzt auf die Führungsplatte aufsetzen und durch Eintauchen des Zentrierdornes in die Bohrung der Platte zentrieren.
      • Durch Zudrehen der Frästiefenklemmung kann diese Position beibehalten werden, bis die Spannelemente die Grundplatte der OF 1010 fixiert haben.
      • Die OF 1400 wird über die M6x20-Schrauben direkt mit der Führungsplatte verschraubt.
      • Danach kann der Zentrierdorn entnommen und ein Dübelloch- oder Topfbandbohrer eingesetzt werden.

      +
      Oberfräse montieren
    • Justage der Seitenanschläge:
      Vor dem ersten Einsatz müssen die Seitenanschläge initial eingestellt werden. Hierfür müssen die Anschlagreiter an den Skalen auf „0“ positioniert werden (s. Pfeil).

      +
      Seitenanschläge
    • In diesem Zustand werden die Seitenanschläge auf die Lochreihenschiene gesetzt, mit einem 5 mm-Inbusschlüssel die Skalenklemmung gelöst und diese so positioniert, dass der Anschlagstift des Seitenanschlages in die Aussparung der Führungsplatte passt.
      In diesem Zustand die Skalenklemmung wieder festziehen. Diese Einstellung muss gewissenhaft erfolgen, da mit diesen Skalenwerten der spätere Abstand der Lochreihe von der Korpuskante eingestellt wird!

      +
      Skalenklemmung
    • Die Längenanschläge:
      An beiden Lochreihenschienen-Enden werden die Längenanschläge befestigt. 
      Diese haben verschiedene Passstifte zur Montage unter der Schiene, womit verschiedene Abstandsmaße für die Position und das Bohren der ersten Lochreihen definiert werden können.

      +
      Längenanschläge befestigen
    • Die Angaben - jeweils aus der Anwendersicht lesbar - bedeuten für das Bohren der Lochreihen:

      • „32“ = erste Bohrung 32 mm von der Kante entfernt.
      • „9,5“ = erste Bohrung 9,5 mm von der Kante entfernt, zum Beispiel für Exzenterverbinder
      • „16“ = erste Bohrung 16 mm von der Kante bzw. exakt zwischen zwei Bohrungen, die im 32er Abstand gebohrt wurden, beispielsweise für Topfbänder in Möbeltüren.
      • „ = „ dieses Zeichen ist an der Schienenkante sichtbar und wird verwendet, um 2 Lochreihenschienen für längere Lochreihen zu verbinden sowie das 32er Rastermaß einzuhalten

      +
      Bohren der Lochreihen

    Vorgehensweise

    • Bohren der Lochreihen:

      • Vordere Lochreihe für einschlagende Türen Anschlagreiter auf 37 mm einstellen und diese auf die Lochreihenschiene montieren.
      • Ebenfalls die Längenanschläge mit dem erforderlichen Kantenabstand anschrauben.
      • Schiene mit dem oberen Längenanschlag an der oberen Korpuskante anlegen.
      • Diese ist für die später zu bohrende hintere Lochreihe ebenfalls die Bezugskante.
      • Jetzt die Schiene seitlich verschieben, bis die Anlagestifte der Anschlagreiter an der vorderen Werkstückkante anliegen.

      +
      Anschlagreiter einstellen
    • Ansicht von unten:

      1 = Längenanschlag
      2 = Anschlagstift des Seitenanschlags
      3 = Schraubzwinge zur Fixierung der Schiene

      Für akkurate Ergebnisse beim Bohren von Lochreihen immer die Schiene mit den Schraubzwinge sichern!

      +
       Schiene sichern
      • Die Führungsplatte mit montierter Oberfräse auf die Schiene setzen und den Indexbolzen in der ersten Bohrung einrasten lassen.
      • Erforderliche Bohrtiefe einstellen und die Drehzahl der Oberfräse auf Stufe 6 vorwählen.
      • Jetzt das Loch bohren, dann durch Betätigen der Wippe auf der Platte den Indexbolzen entriegeln und die Fräse zu nächsten Position vorschieben.
      • So wird die gesamte vordere Lochreihe gebohrt.

      +
      Führungsplatte aufsetzen
    • Für das Bohren von Lochgruppen, kann die in der Führungsplatte befindliche Aussparung (Pfeil) genutzt werden.

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      Aussparung in der Führungsplatte
    • So können bei Lochreihen beispielsweise nur vier Bohrungen markiert und gebohrt werden.

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       Vier Bohrungen
    • Die hintere Lochreihe

      Beispiel: an den Schrankseiten sollen Rollauszüge montiert werden. Somit hängt die Position der hinteren Lochreihe von den Bohrungen der verwendeten Rollauszüge ab.

      • Stellen Sie die Anschlagreiter der Seitenanschläge auf das Maß X ein. 
      • Die Schiene wird wieder an der gleichen Bezugskante, wie auch für die Vorderseite, angelegt und mit den eingestellten Seitenanschlägen parallel zur Werkstückkante ausgerichtet.
      • So kann jetzt die hintere Lochreihe eingebohrt werden.

      +
      Hintere Lochreihe Bohren
    • Bohren der Topfbänder in die Türfront:

      • Mit einem entsprechenden Topfbandbohrer werden die Bohrungen in die Türen eingebracht.
        Dem Lochreihenbohrsystem ist ein 35 mm-Bohrer für gängige Beschläge beigefügt.
      • Drehzahl auf Stufe 1-2 vorwählen, abhängig vom Material der Türfront.
      • Bohrtiefe am Beschlag abnehmen und an der Oberfräse einstellen.
      • Jetzt den Längenanschlag so anbringen, dass die Markierung „16“ lesbar ist und somit zwischen 2 Lochreihen-Bohrungen eingebohrt werden kann.
      • Einfach die Türfront neben die Schrankseite legen um die gewünschte Position der Topfbänder zu markieren.
      • Jetzt die Anschlagreiter der Seitenanschläge so einstellen, dass noch genügend Material stehen bleibt
        (Topfband D35 mm : 2 = 17,5 mm + 4 mm Materialdicke an der Türfront ergibt ein Einstellmaß von 21,5 mm)
      • Nun die Lochreihenschiene auf der Innenfläche der Türfront ablegen und wieder an der oberen Bezugskante anlegen wie bei den Seitenwänden auch.
        Die Seitenanschläge richten die Schiene wieder parallel aus und so wird diese mit der Schraubzwinge fixiert.
      • Die Oberfräse wird jetzt über der zuvor markierten Position für das Topfband mit dem Indexbolzen eingerastet und die Bohrung eingebracht.
      • Dieselbe Vorgehensweise erfolgt für das 2. und evtl. 3. oder 4. Topfband.

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      Bohren der Topfbänder in die Türfront
    1. Unsere Anwendungsbeispiele und Arbeitsergebnisse sind die Dokumentation der von uns durchgeführten Arbeitsschritte. Sie sind individuelle Beispiele und keine Gewähr oder Zusicherung dafür, dass der Anwender dieselben Resultate erreicht. Die Resultate hängen von der Erfahrung und dem Geschick des Anwenders sowie den verwendeten Materialien ab Anwendungsbeispiele ersetzen nicht die Festool Bedienungsanleitung und/oder Sicherheitshinweise. Die Haftung für Sach- und Rechtsmängelfreiheit der Informationen, Anleitungen, Anwendungen, insbesondere für deren Fehlerfreiheit, Richtigkeit, Freiheit von Schutz- und Urheberrechten Dritter, Vollständigkeit und/oder Verwendbarkeit ist ausgeschlossen. Schadenersatzansprüche des Anwenders, gleich aus welchem Rechtsgrund, sind ausgeschlossen. Diese Haftungsausschlüsse gelten nicht bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit oder in Fällen gesetzlich zwingender Haftung.

      Eine Haftung für Mangelfolgeschäden übernehmen wir nicht.