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Mineralwerkstoffplatte seidenmatt schleifen

Mineralwerkstoffplatte schleifen
Dieses Anwendungsbeispiel beschreibt, wie Sie GetaCore® oder eine ähnliche Mineralwerkstoffplatte schleifen können, das als edles Oberflächenmaterial für Interieur verwendet wird. Die Mineralwerkstoffplatte wird zunächst grob bearbeitet, um daraufhin bis zum gewünschten Finish feingeschliffen zu werden. Erläutert wird die Vorgehensweise in Abhängigkeit von der Farbgebung und dem erforderlichen Ergebnis.

    Beschreibung

    In diesem Anwendungsbeispiel wird das Schleifen einer Mineralwerkstoffplatte am Beispiel von GetaCore®-Platten bis zum Stadium seidenmatt beschrieben.
    Dieses Anwendungsbeispiel kann ebenfalls für artverwandte Materialien wie z.B. Varicor®, Avonit®, Marlan®, Corian® usw. angewandt werden.
    GetaCore® ist ein vielfältiges Oberflächenmaterial, ideal für edle und elegante Innenraumgestaltung. GetaCore® ist ein acrylgebundener Mineralwerkstoff mit porenfreier Oberfläche. Die Mineralwerkstoffplatte ist absolut feuchtigkeitstunempfindlich, lebensmittelecht, unproblematisch in der Pflege und weitgehend chemikalienresistent.

    Das Material wird hauptsächlich in Küchen-, Büro-, Klinik- und Ladeneinrichtungen verarbeitet und vermittelt den Eindruck von Marmor und Granit.

    Im Lieferzustand ist die Oberfläche der Mineralwerkstoffplatte mit der Bandschleifmaschine mit Körnung P 240 bis P 600 fein geschliffen. In verarbeitetem Zustand wird aber eine feingeschliffene Fläche, ohne erkennbare Schleifrichtung, gefordert. Mit dem ROTEX und den Festool-Schleifscheiben lassen sich Polymerwerkstoffe schnell, staubfrei und rationell schleifen.

    Maschinen/Zubehör

    In diesem Anwendungsbeispiel werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Alternative Maschinen

    Alternativ werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Vorbereiten/Einstellen

    • Grobschliff: 

      Grobe Klebernähte und Materialüberstände der Mineralwerkstoffplatte schleifen Sie zuerst mit dem ROTEX, einem harten Schleifteller und mit Granat® Schleifmittel der Körnung P 120 in der Grobschliffeinstellung plan.

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      Grobe Klebernähte und Materialüberstände zuerst plan schleifen
    • Feinschliff:

       Die Fläche der Mineralwerkstoffplatte anschließend mit Granat bis Körnung P 1500, Platin 2 bis S 4000 und dem weichen Schleifteller fein schleifen.

      Dieser Schritt kann mit dem ROTEX in der Feinschliffeinstellung oder mit dem ETS 150/3 erledigt werden.

      Empfohlen wird hier allerdings der ETS 150/3, da durch den geringeren Schleifhub beim Schleifen bei empfindlichen und dunklen Farben weniger Schleifspuren auf der Mineralwerkstoffplatte sichtbar sind. Auch wenn die Mineralstoffplatte später poliert werden soll, empfiehlt sich zum Schleifen die Verwendung des ETS 150/3.

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      Die Fläche der Mineralwerkstoffplatte anschließend fein schleifen
    • Bei Übergängen und Rundungen sollte das Interface-Pad verwendet werden. Das Pad wird zwischen Schleifteller und Schleifmittel aufgebracht. Hiermit wird eine optimale Auflage des Schleifpapiers an der Mineralwerkstoffplatte beim Schleifen erreicht.

      Einstellung ROTEX RO 150

      Drehzahlstufe: 6
      Schleifbewegung: Exzenterschliff
      Schleifteller: ST-STF D150/MJ2-FX-W-HT Interface-Pad (optional)
      Schleifmittel: Granat P 120 – P 1500 Platin® 2 S 2000 – S 4000

      Einstellung ETS/3 

      Drehzahlstufe: 6
      Schleifteller: ST-STF D150/MJ2-M8-W-HT Interface-Pad (optional)
      Schleifmittel: Granat P 120 – P 1500
      Platin® 2 S 2000 – S 4000

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      Bei Übergängen und Rundungen sollte das Interface-Pad verwendet werden

    Vorgehensweise

    • Grobschliff:

      • Den Schleifteller hart an ROTEX® RO 150 montieren.
      • Absaugschlauch an ROTEX® RO 150 anschließen.
      • Vorschliff der Mineralwerkstoffplatte mit der Qualität Granat Körnung P120, in der Grobschliffeinstellung im Kreuzschliff.

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      Vorschliff der Mineralwerkstoffplatte in der Grobschliffeinstellung im Kreuzschliff
    • Feinschliff seidenglänzend oder Vorbereitung auf das Polieren mit dem ETS 150/3:

      • Den Schleifteller weich montieren und mit dem Schleifmittel der Qualität Granat®, Körnung P 180, P 280, P 500, P 1200 und P 1500 schleifen.
      • Interface-Pad optional für gerundete Übergänge zwischen Schleifteller und Schleifscheibe legen.

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      Den Schleifteller weich montieren
    • Endschliff der Fläche mit Platin® 2 S 2000 und S 4000. Hier sollte sich ein seidenmatter Glanz auf der Oberfläche einstellen. Diese Oberfläche der Mineralwerkstoffplatte ist meist für den alltäglichen Gebrauch ausreichend.

      Je nach verwendetem Mineralwerkstoff können auch einige Schleifschritte eingespart werden. Bei hellen Farbtönen kann auch in den Schritten Granat P120, P240, P400 und anschließend Platin S500 ein seidenmattes Finis erreicht werden.

      Wichtig bei schwierigen Farbtönen wie Schwarz oder Dunkelrot:

      Hier ist es erforderlich, die Abstufung der Körnungen zum Schleifen feiner zu wählen.

      1. Granat P 180
      2. Granat P 240
      3. Granat P 320
      4. Granat P 400
      5. Granat P 800
      6. Granat P 1200
      7. Granat P 1500
      8. Platin 2 P 2000
      9. Platin 2 P 4000

      So wird vermieden, dass Schleifspuren sichtbar sind. Das ist vor allem dann wichtig, wenn diese dunklen Farben poliert werden sollen.

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      Endschliff der Fläche. Hier sollte sich ein seidenmatter Glanz auf der Oberfläche einstellen.
    • Feinschliff für ein mattes Finish mit dem ETS 150/3:

      • Drehzahleinstellung Stufe 6
      • Schleifteller weich M8-W-HT
      • Schleifmittel Granat P 120
      • Schleifmittel Granat P 240
      • Gleichmäßiges Mattieren der Fläche im Kreuzschliff mit dem Vlies S800
      • Abnehmen des Schleifstaubes mit angefeuchtetem Reinigungstuch

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      Feinschliff für ein mattes Finish
    • Der entstehende Staub beim Schleifen von GetaCore® ist sehr fein. Zum Schutz des Anwenders und der Maschine unbedingt mit einem Absauggerät und eingebautem Filtersack arbeiten (z. B. CTM-Absaugmobil).

      Tipps:

      • Generell sollte mit geringem Anpressdruck gearbeitet werden.
      • Harter Schleifteller für das Ausschleifen von Kratzern und bündig schleifen von Kleberresten, weicher Schleifteller für Flächen und superweicher Schleifteller für Rundungen und Innenradien.
      • Nach jedem Schleifgang die Mineralwerkstoffplatte mit einem feuchten und sauberen Tuch abwischen.
      • Mineralwerkstoffplatte nicht allzu lange mit demselben Schleifpapier schleifen: Gefahr der Riefenbildung!

      +
      Zum Schutz des Anwenders und der Maschine unbedingt mit einem Absauggerät arbeiten
    1. Unsere Anwendungsbeispiele und Arbeitsergebnisse sind die Dokumentation der von uns durchgeführten Arbeitsschritte. Sie sind individuelle Beispiele und keine Gewähr oder Zusicherung dafür, dass der Anwender dieselben Resultate erreicht. Die Resultate hängen von der Erfahrung und dem Geschick des Anwenders sowie den verwendeten Materialien ab Anwendungsbeispiele ersetzen nicht die Festool Bedienungsanleitung und/oder Sicherheitshinweise. Die Haftung für Sach- und Rechtsmängelfreiheit der Informationen, Anleitungen, Anwendungen, insbesondere für deren Fehlerfreiheit, Richtigkeit, Freiheit von Schutz- und Urheberrechten Dritter, Vollständigkeit und/oder Verwendbarkeit ist ausgeschlossen. Schadenersatzansprüche des Anwenders, gleich aus welchem Rechtsgrund, sind ausgeschlossen. Diese Haftungsausschlüsse gelten nicht bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit oder in Fällen gesetzlich zwingender Haftung.

      Eine Haftung für Mangelfolgeschäden übernehmen wir nicht.