Anwendungsbeispiel drucken

Schwer beschädigten Dielenboden reparieren

Schwer beschädigten Dielenboden reparieren
Durch Gewalteinwirkung können einzelne Parkett-Dielen starke Beschädigungen aufweisen. In diesem Anwendungsbeispiel wird Schritt für Schritt erklärt, wie man mit präzisem Werkzeug, einzelne Parkett-Dielen austauschen und somit den Holzboden reparieren kann. So kann ein harmonisches Gesamtbild wiederhergestellt werden, ohne gleich den kompletten Boden erneuern zu müssen.

    Beschreibung

    In diesem Anwendungsbeispiel wird das Austauschen von Parkett-Dielen am verlegten Parkettboden gezeigt. Ist die Diele stark beschädigt, durch einen Wasserschaden oder einer groben Beschädigung (wie das Foto zeigt), muss nicht immer gleich der komplette Boden erneuert werden. Hier reicht es aus die beschädigte(n) Diele(n) auszutauschen. Das Austauschen von Holzdielen verlangt vielleicht etwas handwerkliches Geschick, aber vor allem die richtigen Maschinen. Um nach dem Ersetzen ein sauberes Gesamtbild im Parkettboden zu erhalten, muss die neue, reparierte Holzdiele in Oberfläche, Farbe, Sortierung und Feuchtigkeit dem verlegten Boden entsprechen. 

    Folgendes Material wird benötigt: 
    • Austauschdiele
    • Scharfes Stemmeisen
    • Hammer
    • Holzleim oder Parkettkleber
    • Bodenschaber

    Maschinen/Zubehör

    In diesem Anwendungsbeispiel werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Alternative Maschinen

    Alternativ werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Vorbereiten/Einstellen

    • Ausgehend vom Parkettdielenstoß wird die zu reparierende Holzdiele zuerst diagonal eingeschnitten. Da die Führungsschiene am Boden nicht geklemmt werden kann, helfen die Klebepads der Führungsschiene diese verrutschsicher zu platzieren. 

      +
    • Tipp: Der Rückschlagstopp kann als Anschlag an der FS verwendet werden um nicht versehentlich über den Stoß einzuschneiden. Maschine auf der FS anlegen. Hier bitte auf die Markierung an der Säge achten, die den maximalen Austrittspunkt des Sägeblattes zeigt. So platzieren, dass die Markierung nicht über die am Boden hinausragt. Dann den Rückschlagstopp hinter der Maschine platzieren und feststellen.

      +
      Application example
    • Im nächsten Schritt wird die Tauchsäge auf die Einschnitttiefe eingestellt. Um mit den Sägezähnen den Estrich nicht anzukratzen wird die Höhe des Bodenbelages, also der Diele eingestellt (In diesem AWB 15 mm). Das ganze mit der Einstellung incl. der FS- Markierung (Führungsschienenstärke mit inbegriffen). Sauger anschließen nicht vergessen!

      +
      Application example

    Vorgehensweise

    • Jetzt sägen wir zuerst diagonal in der zu entfernenden Diele ein Kreuz.

      +
    • Danach mit gleichem Vorgang, 10 mm von den Stoßfugen entfernt, um Nut und Feder nicht zu verletzen. An allen 4 Seiten.

      +
    • Jetzt werden die einzelnen Teile vorsichtig  ausgehebelt. Bei vollflächig verklebten Böden vorsichtig mit einem scharfen Stemmeisen entfernen.

      +
    • An den stehengebliebenen 1 cm Streifen ist Vorsicht geboten! Diese werden behutsam teils herausgestemmt und herausgehebelt um für den späteren Einbau, Nut und Feder zu erhalten. 

      +
    • Ist der Boden schwimmend verlegt wird im nächsten Schritt alles abgesaugt. Ist von der vollflächigen Verklebung noch Klebstoff am Boden, kann dieser mit dem Oszillierer und der Spachtel sehr einfach entfernt werden.

      +
    • Ist die zu reparierende Holzdiele sauber herausgetrennt und der Boden abgesaugt, liegen die Nuten und Federn unversehrt frei und können für eine perfekte Verbindung wiederverwendet werden.

      +
    • Jetzt kann die neue Holzdiele angepasst werden. Kurzer Check ob die Diele passt. Hier muss Nut und Feder angepasst werden, damit die Diele sich sauber einlegen lässt.

      +
    • Damit wir den neuen Hozboden von oben einlegen können, wird nur der untere Überstand der Nut weggeschnitten. In unserem Fall auf die Schnitthöhe von 6,8 mm. 

      +
    • Somit wird die Verbindung mit den umliegenden Dielen nicht unterbrochen und wir erstellen somit eine hervorragende Auflage auf die Feder. 

      +
    • Wir starten mit der Längsseite und stellen den Parallelanschlag so ein, dass der untere Teil der Nut genau entfernt wird, sodass man die Diele später einfach nur auf die Feder auflegen kann. Dazu den Führungskeil an der Säge zum Nuten einbauen und aus Sicherheitsgründen eine Abdeckung über das Sägeblatt befestigen. (s.Bild)

      +
    • Das gleiche nun auch an der kurzen Seite. Diese Nut kappen wir jetzt mit Hilfe des Kappanschlages und des Schiebetisches der Säge.

      +
    • Jetzt kurz überprüfen, ob alles passt. Wenn sich die Diele komplett einlegen lässt, werden bei einer schwimmenden Verlegung Nuten und Federn beleimt und bei der vollflächigen Verklebung, Parkettklebstoff auf den Boden aufgetragen. Dann kann die neue Diele eingelegt werden. Das ganze dann noch beschweren.

      +
    • Und am Ende sieht es aus, als wäre nie etwas passiert. Gut gemacht!

      +
    1. Unsere Anwendungsbeispiele und Arbeitsergebnisse sind die Dokumentation der von uns durchgeführten Arbeitsschritte. Sie sind individuelle Beispiele und keine Gewähr oder Zusicherung dafür, dass der Anwender dieselben Resultate erreicht. Die Resultate hängen von der Erfahrung und dem Geschick des Anwenders sowie den verwendeten Materialien ab Anwendungsbeispiele ersetzen nicht die Festool Bedienungsanleitung und/oder Sicherheitshinweise. Die Haftung für Sach- und Rechtsmängelfreiheit der Informationen, Anleitungen, Anwendungen, insbesondere für deren Fehlerfreiheit, Richtigkeit, Freiheit von Schutz- und Urheberrechten Dritter, Vollständigkeit und/oder Verwendbarkeit ist ausgeschlossen. Schadenersatzansprüche des Anwenders, gleich aus welchem Rechtsgrund, sind ausgeschlossen. Diese Haftungsausschlüsse gelten nicht bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit oder in Fällen gesetzlich zwingender Haftung.

      Eine Haftung für Mangelfolgeschäden übernehmen wir nicht.