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Ziernuten fräsen für Möbelfronten in Rahmen-Optik

Ziernut fräsen
Um Möbelfronten eine Rahmen-Optik zu verleihen, kann ganz einfach eine Ziernut in das Holz gefräst werden. Welches Werkzeug Sie zum Fräsen benötigen und wie Sie die Außenkanten des Werkstücks anschließend abrunden, erklärt dieses Anwendungsbeispiel. Es zeigt, wie die Oberfräse eingerichtet wird und welche Maße zu beachten sind.

    Beschreibung

    Neben den klassischen Rahmenkonstruktionen, die man mit Abplatt- und Konterprofilfräser schnell und einfach erstellen kann, hat man auch die Möglichkeit, Leimholzplatten zu profilieren und eine Ziernut in Holz zu fräsen. So erweckt man den Eindruck, es handele sich um eine Konterprofilkonstruktion. So kann der Tischler recht einfach zu verarbeitende Werkstoffe, wie Leimholzplatten aufwerten um Möbelfronten, wie z.B. Küchen oder Schrankwandfronten zu gestalten. So entstehen Fronten in der sogenannte Kassetten- oder Rahmen-Optik. 

    Zur Herstellung einer Möbelfront in Rahmen-Optik müssen drei Arbeitsgänge unterschieden werden. Im ersten Schritt fräsen Sie in vertikaler Richtung und im zweiten Schritt in horizontaler Richtung. In einem dritten Arbeitsgang werden nach dem Fräsen die Außenkanten abgerundet

    Falls Sie nur vertikale Fräsungen vornehmen möchten, entfällt natürlich der zweite Schritt.

    Maschinen/Zubehör

    In diesem Anwendungsbeispiel werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Alternative Maschinen

    Alternativ werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Vorbereiten/Einstellen

    • Treffen Sie bitte folgende Vorbereitungen, um eine Rahmen-Optik zu fräsen:

      Zeichnen Sie für alle Fräsungen die jeweilige Fräsermittellinie ein, sowie deren Begrenzung.

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      Fräsermittellinie einzeichnen
    • Richten Sie nun die Oberfräse ein. Gehen Sie wie folgt vor:

      Bestücken Sie die Oberfräse mit dem Profilfräser ohne Anlaufring, der Fräserschaft sollte bis zur Mindesteinspanntiefe in das Spannfutter hineingesteckt werden, um einen sicheren Halt des Fräsers zu gewährleisten.

      Bauen Sie den Führungsanschlag an die Oberfräse an, damit diese auf der Führungsschiene geführt werden kann.

      Setzen Sie die Oberfräse zum Einstellen auf die Führungsschiene.

      Stellen Sie die Drehzahlstufe entsprechend der Holzart, der Fräserart und des Fräserdurchmessers ein (die Werte dafür entnehmen sie bitte der entsprechenden Tabelle in der Bedienungsanleitung).

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      Oberfräse einrichten
    • Spannen Sie das zu fräsende Werkzeug auf dem Multifunktionstisch mit Hilfe der Spannelemente oder der Spannzwingen so fest, dass zuerst eine der vertikalen Linien bearbeitet werden kann. Der Abstand x der angerissenen Linie bis zur Kante der Führungsschiene ist abhängig vom Fräserdurchmesser und berechnet sich wie folgt:

      x = Fräserdurchmesser in mm / 2 + 2 mm

      Für einen 42 mm Profilfräser ergibt dies einen Abstand von 23 mm.

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      Abstand berechnen
    • Stellen Sie für den Profilfräser eine Frästiefe von 8 mm ein. Die Handhabung der Frästiefeneinstellung soll hier nicht detailliert erläutert werden. Sie ist der Bedienungsanleitung zu entnehmen.

      Stellen Sie den Abstand der Oberfräse zur Schiene ein. Bedienen sie sich hierbei der angezeichneten Linien und der Kerben im Frästisch, die genau die Mitte des Fräsers markieren.

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      Frästiefe einstellen
    • Führen Sie nun das Werkzeug an die erste Begrenzungslinie der Fräsung und positionieren Sie dort einen Führungsbegrenzer. Fahren Sie mit der Maschine zum Ende der Fräsung und positionieren Sie dort den zweiten Führungsbegrenzer. Mit Hilfe der zuvor angezeichneten Begrenzungslinien und der Millimeteranzeige an der Abstützung können Sie diese Einstellung sehr genau vornehmen.

      Bei den vertikalen Fräsungen kann auf die Führungsbegrenzer verzichtet werden.

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      Führungsbegrenzer positionieren

    Vorgehensweise

    • Beim Ausführen der Fräsung ist wie folgt vorzugehen:

      Setzen Sie die Oberfräse ordnungsgemäß auf der Schiene ab.

      Schalten Sie die Fräse ein und tauchen Sie in das Werkstück ein. Es ist stets darauf zu achten, dass der Fräser beim Einschalten nicht das Werkstück berührt, damit die Fräse frei anlaufen kann.

      Fahren Sie auf der Schiene entlang und achten Sie darauf, dass dies nicht zu langsam geschieht, sonst verbrennt der Fräser das Material.

      Am Ende der Fräsung ist die Fräse aus der Vertiefung herauszufahren und dann auszuschalten.

      Erst, wenn die Fräse zum Stillstand gekommen ist, soll diese von der Schiene heruntergenommen werden.

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       Ausführen der Fräsung
    • Falls die vertikalen Fräsungen durchgehend sind, kann auf den Einsatz der Führungsbegrenzer verzichtet werden. Fahren Sie einfach mit der laufenden Fräse in das Werkstück ein und am Ende der Fräsung aus dem Werkstück wieder heraus. Ansonsten gilt für die vertikalen Fräsungen die gleiche Vorgehensweise, wie für die horizontalen Fräsungen.

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      vertikale Fräsungen
    • Für den dritten Arbeitsgang, das Abrunden der Außenkanten des Werkstückes, ist der Abrundfräser mit Anlaufring in die Oberfräse einzuspannen.

      Für diesen Arbeitsgang wird das Holz auf dem Multifunktionstisch so festgespannt, dass zwei Kanten zugänglich sind. 

      Bei der Tiefeneinstellung der Fräse kann die Schraube des Anlaufringes auf das Werkstück aufgesetzt werden und mit ihr die Nulleinstellung vorgenommen werden. Stellen Sie dann für die Vertiefung eine Frästiefe von 18 mm ein.

       

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      Abrunden der Außenkanten
    • Zum Abrunden der Außenkanten des Werkstückes werden zunächst die Hirnholzkanten des Werkstückes bearbeitet. Danach werden die Längsholzseiten des Werkstückes abgefahren. 

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      Abrunden der Außenkanten
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