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Zwischenschliff einer lackierten Möbelfront

Zwischenschliff
Das Zwischenschleifen von lackierten Möbelteilen ist vor dem Aufbringen der nächsten Lackschicht notwendig. Oft wird das mit einem Schleifklotz von Hand gemacht, was allerdings zu Problemen führen kann. 1. das Werkstück wird durchgeschliffen und man muss wieder von vorne anfangen. 2. es ist sehr anstrengend, wenn viele Möbelteile zu bearbeiten sind und 3. Es entsteht viel Saub was nicht gerade förderlich für die Gesundheit ist. Mit dem FESTOOL Schleifsystem und vor allem dem  Kantenschleifer wird das Ganze einfacher, man ist schneller und es entsteht wesentlich weniger Staub. 

    Beschreibung

    Eine hochwertige Möbeloberfläche besteht mindestens aus zwei Schichten, der Grundierung und der Deckbeschichtung. Dabei ist es egal ob es sich um eine geölte, gewachste, lackierte oder deckend lackierte Oberfläche handelt. Die Grundierung hat dabei die Aufgabe als Haftvermittler, Sperrschicht zu agieren und somit die äußeren Holzzellen zu festigen, zu schließen und die Saugwirkung dieser Holzschicht zu verringern. Zur Grundierung werden grundsätzlich jene Materialien eingesetzt die auch für die Zwischen- und Deckbeschichtung eingesetzt werden. Der Zwischenschliff hat dabei die Aufgabe, Holzfasern die sich nach der Grundierung aufstellen, zu kappen, die Fläche zu egaliesieren und durch das Anschleifen für eine gute Haftung der weiteren Lackschichten zu sorgen. 
    Da die Oberfläche das Aushängeschild eines Möbels ist, gilt es auch biem Zwischenschliff sorgfältig vorzugehen. Natürlich sollte die Arbeitszeit und damit die wirtschaftlichkeit dabei nicht unbeachtet bleiben. Wie man im FESTOOL Schleifsystem einen ordentlichen, schnellen und sauberen Zwischenschliff durchführt erklären wir in diesem Anwendungsbeispiel. Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die maschinelle Bearbeitung der Kanten, da hier bisher überwiegend Handschleifklötze zum Einsatz kommen.

    Maschinen/Zubehör

    In diesem Anwendungsbeispiel werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Alternative Maschinen

    Alternativ werden folgende Maschinen und folgendes Zubehör empfohlen:

    Vorbereiten/Einstellen

    • Um Möbelteile gut zwischenschleifen zu können sollten diese vorab sicher fixiert werden. Hierfür bietet sich der Vakuumspanneinheit VAC-SYS an. Hiermit kann das Werkstück frei gedreht werden und alle Kanten sind gut zugänglich.

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      Mit Vakuumspanneinheit fixieren
    • Bezüglich der Schleifmittelauswahl bietet sich für den Lackzwischenschliff das Granat-Schleifmittel an. Es wurde speziell für den Schliff von Lacken entwickelt. Abhängig von dem Verwendeten Oberflächen-Material wird die Körnungsstufe ausgewählt. Hierbei sollte auch auf die Angaben des Lack-Herstellers geachtet werden. Bei geölten Flächen wird der Zwischenschliff meist mit P280 epfohlen. Bei Klarlacken liegen die Empfehlungen oft zwischen 240-320. Für deckend lackierte Möbelfronten kommt es auch auf den Glanzgrad an. Bei Seidenmatten Oberflächen kann ein Zwischen- bzw. Füllerschliff mit P280 ausreichend sein, bei hochglänzenden Oberflächen werden Körungen bis P400 verwendet. 

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      Granat-Schleifmittel
    • Es bietet sich an, zuerst die Kanten des Werkstücks zu schleifen. Da beim anschließenden Flächenschliff mögliche Spuren der Führungsplatte des Kantenschleifers wieder egalisiert werden. Hierfür wird das entsprechende Schleifmittel ausgewählt und auf dem Schleifteller fixiert. Dafür kann die Führungsplatte in die hintere Position zurück gezogen werden. 

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      Schleifmittel auf Schleifteller fixieren
    • Für den Zwischenschliff wird die Auflageplatte mit Filz verwendet. Durch die weiche Oberfläche werden Kratzer verhindert. 

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      Auflageplatte mit Filz
    • Um ein Durchschleifen zu verhindern wird der Kantenschleifer auf "Soft" eingestellt. Dadurch passt sich der Winkel in einem gewissen Spielraum der Kante an und der Schleifteller liegt immer eben an der Kante an. 

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      Einstellung Soft
    • Wenn gewünscht kann die Drehzahl der Maschine ein wenig zurück genommen werden. Dadurch wir der Abtrag reduziert und ein schnelles Durchschleifen beim Lackzwischenschliff wird vermieden. 

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      Drehzahl verringern

    Vorgehensweise

    • Der Kantenschleifer wird ohne großen Druck an der Kante entlang geführt. Oft genügt schon ein einmaliger Durchgang um Lackunebenheiten oder aufstehende Holzfasern zu glätten. 

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      Kantenschleifer an Kante entlangführen
    • Bei gefüllerten Flächen kann zusätzlich das Kontrollschwarzpulver verwendet werden. Hierdurch werden noch nicht egalisierte Unebenheiten deutlich sichtbar. 

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      Optional Kontrollschwarzpulver
    • Nach dem Kantenschliff folgt der Handschliff der Rundung/Fase. Dafür eignet sich das Granat-Soft Handschleifmittel. Es passt sich hervorragend der Rundung an. Der Zwischenschliff der Rundung sollte vor dem Flächenschliff erfolgen. Sollte man beim Rundungsschliff Spuren in der Fläche hinterlassen (vor allem im Querholzbereich) können diese durch den Schliff der Fläche wieder beseitigt werden. Eine Ausnahme sind hier gefüllerte Oberflächen. Her bietet es sich an den Rundungsschliff erst nach dem Flächenschliff durchzuführen. Hintergrund ist, dass durch den relativ hohen Abtrag des Füllers, im Rundungsbereich sonst wieder Kanten entstehen können. Wird die Rundung erst am Schluss geschliffen kann das verhindert werden. 

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      Handschliff
    • Als letzter Arbeitsschritt erfolgt der Flächenschliff. Bei Großen liegenden Flächen eignet sich hier der Exzenterschleifer ETS 150/3 am besten. Für stehende Flächen ist der kompaktere ETS EC 150/3 aus ergonomischer Sicht die bessere Wahl.  

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      Flächenschliff
    • Der Flächenschliff erfolgt dabei im Kreuzschliff. Der letzte Schliff sollte dabei aber immer in Richtung des Faserverlaufs des Holzes erfolgen. Mögliche Schleifspuren sind somit weniger sichtbar. Oft ist aber auch gar kein Kreuzschliff nötig, da ein Schleifdurchgang ausreichend ist. 

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      Flächenschliff im Kreuzschliff
    • Ein perfekter Zwischenschliff ist maßgeblich für die abschließende Deckbeschichtung. Im FESTOOL-System können alle Anforderungen perfekt und wirtschaftlich abgedeckt werden. 

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      Endergebnis
    1. Unsere Anwendungsbeispiele und Arbeitsergebnisse sind die Dokumentation der von uns durchgeführten Arbeitsschritte. Sie sind individuelle Beispiele und keine Gewähr oder Zusicherung dafür, dass der Anwender dieselben Resultate erreicht. Die Resultate hängen von der Erfahrung und dem Geschick des Anwenders sowie den verwendeten Materialien ab Anwendungsbeispiele ersetzen nicht die Festool Bedienungsanleitung und/oder Sicherheitshinweise. Die Haftung für Sach- und Rechtsmängelfreiheit der Informationen, Anleitungen, Anwendungen, insbesondere für deren Fehlerfreiheit, Richtigkeit, Freiheit von Schutz- und Urheberrechten Dritter, Vollständigkeit und/oder Verwendbarkeit ist ausgeschlossen. Schadenersatzansprüche des Anwenders, gleich aus welchem Rechtsgrund, sind ausgeschlossen. Diese Haftungsausschlüsse gelten nicht bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit oder in Fällen gesetzlich zwingender Haftung.

      Eine Haftung für Mangelfolgeschäden übernehmen wir nicht.