Michael Riekeberg in Arbeitskluft fünf Meter über dem Erdboden.

Schneller. Höher. Weiter.

Die Firma Schneestern im Allgäu baut spektakuläre Pumptracks, Skate- und Snowparks – oftmals an den entlegensten Orten. Alle Mitarbeiter haben Handwerk im Blut, ihr Herz schlägt für coole Bauprojekte. Darauf einen Backflip!
Action Sports made in Durach (v.l.n.r.): Fertigungsleiter Martin Hänsel, Geschäftsführer Dirk Scheumann und Johannes Meier.
Schneestern GmbH & Co. KG
Fertigungsleiter Martin Hänsel, Geschäftsführer Dirk Scheumann und Johannes Meier.

Schneestern wurde 1999 gegründet. Die ersten Snowparks entstehen in der nahen Umgebung, innerhalb kürzester Zeit sind sie weltweit gefragt – sogar bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018. Von den über 70 Mitarbeitern sind etwa ein Drittel am Hauptsitz in Durach tätig. Alle anderen sind ständig unterwegs.

Für einen kurzen Moment stockt einem der Atem. Wenn Michael Riekeberg in Arbeitskluft fünf Meter über dem Erdboden quasi in der Luft steht, sein Bike oben und er kopfüber darunter. Der Chef schaut entspannt vom Bürofenster aus zu. „Der Michi kann das“, ist sich Dirk Scheumann sicher, „er weiß genau, was er tut!“ Nach seinem fulminanten Backflip über die Holzrampe, an der er selbst mitgebaut hat, legt Riekeberg eine perfekte Landung hin und rollt mit einem breiten Grinsen aus.

Auf der Website der Firma Schneestern steht der bemerkenswerte Satz, „dass sie sich in einer Welt voll Freestyle keine Fehler erlauben“ können – ingenieurstechnisch, handwerklich und sportlich. Die Mitarbeiter, so scheint es, sind dafür der lebende Beweis. Und Dirk Scheumann, einer der beiden Geschäftsführer, lebt es vor. Als der gelernte Zimmermann und Bautechniker 1999 die Firma gründete, hatte er bereits eine Karriere als professioneller Freeskier hinter sich. „Damals gab es noch keine ausgefeilten Snowparks, wie ich sie mir gewünscht hätte“, erzählt er. „Also habe ich mich daran gemacht, den ersten lokalen Snowpark hier in der Region zu planen und zu bauen. Das hat sozusagen den Schneeball ins Rollen gebracht.“ In den Folgejahren sollte die Nachfrage enorm zunehmen.

In der großen Werkhalle am Stammsitz Durach werden die Projekte vorbereitet und teilweise vorgefertigt.
Vor der Werkhalle bekommt eine Bike-Rampe den letzten Schliff.

Die Arbeit vor Ort erfordert höchste Mobilität

Da der Wintersport naturgemäß ein Saisongeschäft ist, hat Schneestern sein Geschäftsfeld sukzessive ausgeweitet: Die boomenden Bereiche Skate, Wake und Bike kamen hinzu – eigentlich naheliegend, wenn man sich die Fertigung und Ausführung der jeweiligen Rampen, Schanzen und Obstacles anschaut. „Wir planen und bereiten alle Projekte hier am Stammsitz in Durach vor. Kleinere Bauteile werden bei uns in der Werkhalle gefertigt, größere Konstruktionen vor Ort realisiert“, erklärt Konstrukteur und Fertigungsleiter Martin Hänsel. Da arbeiten die Teams von Schneestern oftmals unter extremen Bedingungen und an Orten ohne jegliche Infrastruktur. Umso wichtiger ist es für sie, maschinell unabhängig und mobil zu sein. „Die enorme Weiterentwicklung akkubetriebener Werkzeuge in den vergangenen Jahren ist und war für uns wirklich extrem wertvoll“, ergänzt Dirk Scheumann.

Der junge Schreiner Johannes Meier liebt die Action und das Handwerk.

„Die enorme Weiterentwicklung akkubetriebener Werkzeuge in den vergangenen Jahren ist und war für uns wirklich extrem wertvoll.“

Dirk Scheumann, Geschäftsführer Schneestern

Vor allem bei der Montage von Snow-, Bike- oder Skateparks vor Ort sind die Mitarbeiter auf mobile Werkzeuge angewiesen.

Wenn die Jungs von Schneestern in Aktion sind, heißt das nicht zwingend, dass es immer um Nervenkitzel im Grenzbereich gehen muss. Zu den Kunden von Schneestern zählen vermehrt kommunale Auftraggeber, zu den Nutzern von Skate- oder Bikeparks auch Freizeitsportler oder Familien mit Kindern. Die niederschwelligeren Anlagen sind zwar nicht ganz so spektakulär, aber nicht weniger anspruchsvoll. Denn Action soll Spaß machen, und zwar allen! Vor allem muss der Spaß sicher sein, betont Dirk Scheumann: „Dafür setzen wir seit 20 Jahren unser Know-how ein, dafür gehen wir jeden Tag ins Büro, in die Werkstatt, auf den Berg oder auf die Baustelle.“ Mit Handwerk im Blut und Action Sport im Herzen.

Mobile akkubetriebene Werkzeuge helfen den Mitarbeitern der Firma Schneestern enorm.

Schneestern in Action

Die Wurzeln von Schneestern liegen – wie es der Name verrät – im Schnee. Mit dem Bau von Snowparks erwirtschaftet die Firma bis heute rund zwei Drittel des Umsatzes. Über die Jahre wuchs der Anteil an Skate- und Bikeparks. Tendenz steigend. Einen kleineren Teil am Umsatz macht der Bau von Wakeboard Obstacles aus..